Alternative Finanzerung

Schneck, O. Handbuch Alternative Finanzierungsformen
Anlässe, Private Equity, Genussscheine, ABS, Leasing, Factoring, Mitarbeiterbeteiligung, BAV, Franchising, Stille Gesellschaft, Partiarisches Darlehen, Börsengang u.v.a.
2006. 436 Seiten, 77 Abbildungen. Gebunden. € 69,-/sFr 110,- ISBN 3-527-50219-X (Wiley-VCH, Weinheim)
Als Folge einer Reihe neuer Richtlinien und Vorschriften, wie z.B. Basel II, steht die Unternehmensfinanzierung in Deutschland vor einem Wandel. Das Volumen der Finanzierung über Bankkredite ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Für viele Unternehmen, vor allem auch den Mittelstand, wird es deshalb immer schwieriger sich zu finanzieren. Die Suche nach alternativen Finanzierungsformen zur Stärkung der Eigenkapitalbasis rückt deshalb immer mehr in den Vordergrund. Diese innovativen Finanzierungsinstrumente stoßen leider immer noch oft auf Misstrauen und Vorurteile, dabei können sie die Bonität des Unternehmens verbessern, sein Rating begünstigen und die Unabhängigkeit von Kreditinstituten sichern.
Hier kann für die Praxis wie für die Lehre ein neues Lehrbuch von Prof. Dr. Schneck weiterhelfen. Es beschreibt auf 436 Seiten eine Reihe Alternativen zum Kredit. Nach einführenden Kapiteln zu den speziellen Problemstellungen des Mittelstandes in Deutschland, den neuen Regularien Basel II und Solvency II, werden grundlegende Finanzierungsziele und –anlässe beschrieben. In einer kurzen Übersicht werden die klassischen Finanzeirungsformen des Kredits und der Innenfinanzierung für Rücklagen, Rückstellungen und Abschreibungen vorgestellt, bevor in 15 Einzelkapiteln 15 Alternativen zum Kredit vorgestellt werden. Dabei sind bekannte Instrumente wie das Factoring oder Leasing zu finden, aber auch noch weniger bekannte oder im Mittelstand eingesetzte Instrumente wie Genusscheine oder Mitarbeiterkapitalbeteiligungen. Ein einzelnen werden vorgestellt das partiarische Darlehen, das als Alternative zum klassischen Kredit zunehmend in den Fokus steuerberatender Berufe gerät oder die Ausgabe von Schulscheindarlehen, die als Wandelanleihen durchaus auch für kleine und mittlere Unternehmen von Bedeutung sind. Nach Kapiteln zu Factoring und Leasing wird auch das fälschlicherweise häufig als Marketinginstrument bekannte Franchising unter Finanzierungsapsewkten vorgestellt. Denn die Auslagerung von Investitionen auf Franchisenehmer, kann durchaus ein Wachstum finanzieren, wie dies bei einer großen Baumarktkette vorgelebt wird. Auch die Möglichkeit des Börsenganges und die vielen Instrumente des Private Equity kommen zu Wort. Letztere sind mit den vielen By-out-Varianten vorgestellt. Die stille Gesellschaft hat als einzige Finanzierungsform in dem Buch kein Fallbeispiel aufzuwarten, da naturgemäß hier kein Stiller seinen Namen lesen möchte. Die Asset Backes Securities sind inzwischen auch für mittlere Größen von Interesse, wie das Fallbeispiel aufzeigt. Gerade Genusscheine erfreuen sich nach Basel II großen Zuspruchs, erhöhen sie doch die Eigenmittelquote, ohne die Mitspracherechte zu verwässern. Gleiches kann über Mitarbeiterkapitalbeteiligungen erreicht werden. In einem eigenen Kapitel werden die neuen formen betrieblicher Altersvorsorge als Finanzierung für das Unternehmen vorgestellt, vorausgesetzt der Pensionsfonds investiert das Kapital wieder im Vorsorgeunternehmen. Letztlich werden noch Business Angel vorgestellt und zahlreiche Förderprogramme aufgelistet. Alles in Allem also ein umfangreiches, für jedes der 15 Instrumente mit Fallbeispielen angereicherte Werk, das alle betriebswirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Finanzierungsalternatien beleuchtet.
Autor: Professor Dr. Ottmar Schneck lehrt an der ESB seit 1997 die Grundlagen Rechnungswesen im Grundstudium, Finanzierung und Banking & Finance im Hauptstudium. Neben der Lehre ist sein Forschungsschwerpunkt die neuen Regularien nach Basel II und die Konsequenzen des Ratings für KMU. Weitere Lehrbücher sind sein Bestseller Lexikon der BWL im Beck-Verlag, Finanzierung im Vahlen-Verlag, Betriebswirtschaft konkret im Whiley-Verlag, Rating im dtv-Verlag.


Aus dem Inhalt
Vorwort
1 Die Probleme der Finanzierung sind vor allem im Mittelstand bekannt
2 Basel II und Rating als Chance für Unternehmen
3 Zunächst sind die Finanzierungsziele zu definieren
4 Eine Wertorientierung sollte in die Zielbetrachtung einbezogen werden
5 Typische Anlässe der Finanzierung
6 Innenfinanzierung durch Rücklagen, Rückstellungen und Abschreibungen
7 Klassische Finanzierung über Darlehen und Kredite
8 Das Partiarische Darlehen
9 Ausgabe von Schuldverschreibungen beziehungsweise Anleihen
10 Die einfache Anwendbarkeit des Factorings
11 Leasing statt Kauf
12 Franchising als Finanzierungsvariante
13 Möglichkeiten eines Börsengangs
14 Private Equity für Unternehmen ohne Börsenreife
15 Chancen einer stillen Gesellschaft
16 Genussscheine und der graue Kapitalmarkt
17 Asset Backed Securities (ABS)
18 Finanzielle Mitarbeiterbeteiligung
19 Modelle der betrieblichen Altersvorsorge zur Finanzierung eines Unternehmens
20 Nicht nur finanzielle Unterstützung durch Business Angels
21 Nutzung von Förderprogrammen


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